CEMBALO SOLO
CEMBALO SOLO
WERKE VON O. GIBBONS, J. PACHELBEL, J. PH. RAMEAU
Márton Borsányi, Cembalo
AMOUR, CRUEL AMOUR - LIEDER VON SÉBASTIEN LE CAMUS
Ensemble Tañer de Gala
Florencia Menconi, Mezzosopran
Johanna Bartz, Traverso
Guilherme Barroso, Theorbo
EINE MUSIKALISCHE FREUNDSCHAFT: TELEMANN UND HÄNDEL
Amanda Markwick, Traversflöte
Melissa Sandel, Blockflöte
Márton Borsányi, Cembalo
DIALOG DER TASTENINSTRUMENTE
Nicholas Parle, Cembalo und Orgel
Márton Borsányi, Cembalo und Orgel
¡OÍD, OÍD! – HÖRT, HÖRT! DIE BATTAGLIA IM SPANIEN DES 16. JAHRHUNDERTS
Domus Artis Ensemble
Florencia Menconi, Mezzosopran
Daniel Mentes, Contratenor
Akinobu Ono, Tenor
Csongor Szántó, Bariton
Breno Quinderé, Bariton
Guilherme Barroso, Vihuela und 5-chörige Gitarre
IN NATALI DOMINI GAUDET OMNES ANGELI astrophil & stella
Charlotte Sophie Nachtsheim, Gesang
Johanna Bartz, Renaissancetraverso
Guilherme Barroso, Laute
LEÇONS DE TÉNÈBRES VON FRANÇOIS COUPERIN
Manuela Lopes, Sopran
Hanna Marti, Sopran
Julianna Wetzel, Traversflöte
Keiko Kinoshita, Traversflöte
Domen Marinčič, Gambe
Guilherme Barroso, Theorbe
Márton Borsányi, Cembalo und Orgel
PARISER QUARTETTE VON GEORG PHILIPP TELEMANN
Sheng-Fang Chiu, Blockflöte
Félix Verry, Barockgeige
Domen Marinčič, Gambe
Guilherme Barroso, Theorbe
Márton Borsányi, Cembalo
Wieso Telemann und nicht Bach? - oder die Beichte eines Cembalistens
Man studiert ja Musik, noch sogar Alte Musik, noch näher Cembalo. Man lernt vieles (oder lässt sich quälen - nur eine Frage des Gesichtspunkts) von dem grössten Meister der Fugen, von Johann Sebastian Bach. Und wenn man mit der einen Fuge fertig ist, lernt man sofort eine neue Fuge von Johann Sebastian Bach. Und wenn man mit dieser Fuge auch fertig ist... Also, Sie, liebe Leserinnen und Leser, haben jetzt schon eine Ahnung, wieviel sich ein Musiker, der auch noch unglücklicherweise Cembalist geworden ist, mit Bach und mit seiner Musik beschäftigen muss. Das war auch bei mir so. Man lernt andere Komponisten kaum noch kennen, deshalb liebt man andere Komponisten auch weniger.
Ich hatte deshalb keine Ahnung von Telemann und seine Musik überhaupt, bis ich 25 Jahre alt geworden bin. Mein Lehrer damals hat mir eine Freikarte für sein Konzert mit Orchester beim Magdeburger Telemannfestspiel geschenkt. Ich wollte nicht so richtig hin, es ist ja nur Telemann, wer ist er schon im Gegensatz zu Bach? Aber ich habe meinen Lehrer doch gemocht. Nach etwas Zögern machte ich mich doch auf dem Weg zum Konzert von Leipzig nach Magdeburg.
Telemann, Telemann, wer ist dieser Bach noch???? - Die Welt hat sich auf den Kopf gestellt. Es war im Programm das schönste Geigenkonzert der Welt in e Moll, ein Pariser Quartett, ein Konzert für 4 Soloviolinen und eine grosse Suite für grosses Orchester. In einem Moment wollte ich lachen vom Humor in der Musik, im anderen weinen, weil die Melodie so traurig war und gerade das Herz getroffen hat. Die musikalischen Einfälle von Telemann waren zahlreich, die Melodien leicht zu merken und wie ein Ohrwurm. Schade, dass das Konzert nur 5 Minuten lang gedauert hat, auch wenn die Uhr 18 Uhr beim Anfang des Konzertes und 19 Uhr 30 am Ende gezeigt hat!
Nach dieser Erfahrung habe ich mir vorgenommen, Telemann dem Publikum näher zu bringen. Telemann ist nicht nur der Komponist von den kleinen Blockflötensonaten die Ihre, liebe LeserInnen, Kinder zu Hause lernen und immer wieder üben müssen. (Damit meine ich nicht, dass die Kinder nicht üben sollen!) Telemann ist einer von den grössten Genies des Barocks und sein Lebenswerk umfasst Opern, Oratorien und vor allem Kammermusik auf dem höchsten Niveau. In Egerkingen dürfen wir Telemann mit solchen renommierten, mittlerweile Stammgastmusikern wie Sheng-Fang Chiu und Domen Marincic spielen. Wenn man Telemann mit solchen guten Musikern und so lebhaft spielt, so versteht man sofort, weshalb Johann Mattheson, der grösste Musiktheoretiker seiner Zeit, in seiner Grundlage einer Ehren-Pforte über ihn das folgende schreibt:
"Ein Lulli wird gerühmt; Corelli lässt sich Loben;
Nur Telemann allein ist übers Lob erhoben."
Márton Borsányi
MAXIMA SOMNIUM
Amandine Beyer, Violine
Márton Borsányi, Orgel
Die Frage stellt sich, wie erfüllt sich der grösste Traum eines Musikers? Was kann überhaupt einem Musiker der grösste Traum sein? Natürlich, wenn der Musiker mit einer fabelhaften anderen Musikerin wieder zusammenspielen darf. Als ich noch vor etwa 12-13 Jahren Student war, habe ich Amandine Beyer in Mondovì, Italien bei einem Orchesterkurs kennengelernt. Sie kam sehr bescheiden zu uns, sie hat viel gelacht, sie hat gleich eine positive Atmosphäre um sich herum geschaffen. Wir Studenten haben gar nicht realisiert, dass eine Königin, die Königin der Barockgeige unter uns ist. Natürlich hat jeder von uns ein bisschen von ihr gehört, aber so ganz richtig wussten wir nicht, wer sie war und was sie kann. Ihre liebliche und natürliche Art von Daseins hat uns aber ganz von Anfang an begeistert.
Bei den Proben wurden wir aber von ihrem feinen, empfindlichen und sehr natürlichen Spiel noch mehr begeistert. Ich erinnere mich an das Konzert für 4 Geigen und Orchester von Vivaldi, das wir unter ihrer Leitung gelernt haben, ein anderes Geigenkonzert, bei welchem sie Solo gespielt hat. Wie Amandine ihr Timing beim Spielen gesteuert hat, dass ich meine Arpeggien ganz ihrem Spiel anpassen konnte und zwar so einfach und leicht. Man musste nicht denken, nicht konzentrieren, einfach sich nur auf ihr unglaublich feines Spiel verlassen.
Schon damals habe ich mir gedacht, wenn ich irgendwann die Möglichkeit haben werde, sie irgendwohin einzuladen, werde ich das sofort tun. Was könnte aber ein besserer Anlass sein, als die Gründung von MVSICA CORDIS in Egerkingen? Maxima Somnium! Es ist jetzt die Zeit und der Anlass, Amandine anzufragen. Maxima Somnium! Amandine sagt lachend ja zu meiner Anfrage. Maxima Somnium! Das Konzert findet am 12. Juni um 18 Uhr in Egerkingen in der Sankt Martinskirche statt, mit einem Programm von Telemann, Bach und Pisendel. Maxima Somnium. Maxima Somnium!
Márton Borsányi
Anmeldung erforderlich unter: musicacordis.egerkingen@gmail.com